Revanche geglückt

20.05.2023

Der Thüringer HC gewann das letzte Heimspiel der Saison mit 40:34 (18:15) gegen den BVB 09 Dortmund und schaffte die Revanche für die Niederlage in Graz. Die mit hohem Tempo geführte Begegnung forderte beiden Mannschaften viel ab. Nach dem 6:6 übernahm der THC die Führung und verteidigte diese gegen einen starken Tabellendritten. Die Dortmunderinnen kamen zwischenzeitlich bis auf ein Tor heran, konnten das Spiel aber nicht mehr drehen. Konzentriert und mannschaftlich geschlossen, suchten die Gastgeberinnen ihre Abschlüsse aus einer stabilen Abwehr heraus. Die Schlussminuten gehörten dem THC, der die Führung bis zum Spielende wieder auf sechs Tore ausbaute. Insgesamt können beide Mannschaften auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Mit zehn erzielten Toren wurde Nathalie Hendrikse beste Werferin der Gastgeberinnen. Erfolgreichste BVB-Schützin war Dana Bleckmann mit neun Treffern.

Nach der Niederlage im kleinen Finale um Platz 3 in der EHF European League in Graz ist für den Thüringer HC Wiedergutmachung angesagt. Der BVB will nachlegen und gegen den THC erneut gewinnen. Für beide Mannschaften stehen die Plätze in der Bundesliga fest. Der THC steht als Vizemeister fest, Dortmund ungefährdeter Dritter.

Der Thüringer HC startete mit dem Führungstreffer in die Partie. Zuvor parierte Nicole Roth, verschaffte sich so einen ersten Erfolg und steigerte sich über die gesamte Einsatzzeit. Die THC-Verteidigung störte früh die ballführende Dortmunderin, die trotzdem aus einer stabilen Abwehr heraus mit 1:3 in Führung gingen. Von Beginn an wurde sich nichts geschenkt, um jeden Ball wurde hart gekämpft. Dortmund legte vor, der THC lief zunächst hinterher. In der 9. Minute erzielte Johanna Stockschläder den 5:5-Ausgleich. Beide Teams bauten ihre Angriffe konzentriert auf, gingen aufs Tempo und suchten den schnellen Torerfolg. Die Führung zum 7:6 erzielte Sonja Frey nach 12. gespielten Minuten. Eine Minute später das Team Timeout durch Gästetrainer Henk Groener, der mit dem Tor zum 8:6 unzufrieden war und reagierte. Mit der Umstellung im Spielaufbau der Gäste und dem Einsatz von Alina Grijseels kam wieder gefährlicher Schwung ins Dortmunder Spiel. Der Thüringer HC verteidigte erfolgreich zunächst die Zweitoreführung. Mitte der ersten Spielhälfte stand ein 10:8 auf der Anzeigetafel. Der THC spielte, um den Druck zu erhöhen mit dem Empty Goal, brachte als Verstärkung und um die Überzahl im Angriff zu nutzen, die siebte Feldspielerin. Das zeigte Wirkung, in der 19. Spielminute erzielte Jaohanna Stockschläder das 14:9. Bei den Gästen stand inzwischen Madita Kohorst zwischen den Pfosten. Ein Wechsel, der sich an der Strafwurflinie positiv auswirkte, als sie gegen Nathalie Hendriks die Siegerin im direkten Duell blieb. Das Spiel beider Mannschaften wurde hektischer, Herbert Müller zog die grüne Karte und versuchte so Ruhe ins Spiel seiner Frauen zu bringen. Für den THC lief es nun besser, der Tabellenzweite baute die Führung zum 16:10 aus. BVB-Coach Henk Groener nahm knapp sieben Minuten vor der Pause die zweite Auszeit. Die Ansprache schien zu wirken, die Gästeabwehr stabilisierte sich, der Abstand bis zum Halbzeitpfiff auf drei Tore verkürzt – 18:15.

Sonja Frey führte erfolgreich Regie auf dem Spielfeld und war selbst mit sechs Toren erfolgreich. (Foto: Christian Heilwagen)

Der BVB erwischte den besseren Start in die zweite Spielhälfte. In drei Minuten verkürzten die Gäste bis auf 19:18. Doch dann verzettelten sich beide Mannschaften in technischen Fehlern und vergaben mehrfach den Torerfolg. Erst Sonja Fey netzte nach Tempogegenstoß zum 21:18 ein. Dortmund blieb dran. Das hohe Tempo auf beiden Seiten war dem Spielverlauf wenig förderlich, das Spiel wurde zunehmend hektisch, die Abwehr zeigte auf beiden Seiten Schwächen und Chancen blieben ungenutzt. Einzig die Torhüterinnen überzeugten in dieser Phase mit sehenswerten Aktionen. Der Thüringer HC schaffte es, die knappe Dreitoreführung zu verteidigen, nach einem weiteren Strafwurftor durch Nathalie Hendrikse stand es 25:22. Langsam kam wieder Ruhe ins Spiel, das Tempo blieb dabei hoch und das verbesserte die Trefferquote auf beiden Seiten. Schnelle Tore sorgten für ein 32:29, bei dem Henk Groener zehn Minuten vor dem Schlusspfiff seine letzte Auszeit nahm. Es war noch nichts entschieden, Dortmund kämpfte. Auf der Torlinie parierte Irma Schjött den Strafwurf von Lena Hausherr und sicherte den knappen Vorsprung. Gegen den BVB durften sich die Thüringerinnen keine Nachlässigkeiten erlauben. Auf der Gegenseite überzeugte Nathalie Hendrikse und netzte zum 33:29 ein. Mit Kampf und einer geschlossenen Mannschaftsleistung wurde der Druck hochgehalten, wichtige Tore herausgespielt und die Aufholjagd der Gäste unterbunden. In der Crunchtime legte der THC noch mal nach. Wenige Sekunden vor dem Abpfiff erzielte Sonja Frey den Treffer zum 40:34-Endstand. Die Revanche für die Niederlage in Graz war gelungen. 40 Tore wirft man gegen einen so starken BVB auch nicht alle Tage.

Trainergespräch nach dem Spiel

Nach dem Spiel wurden Madeleine Hilby, Laura Kuske, Irma Schjött, Dominika Zachova und Nikoline Skals Lundgreen verabschiedet. Ein besonderer Dank wurde Lydia Jakubisova zuteil, die sich in dieser Saison noch mal in den Dienst der Mannschaft stellte.
Der Thüringer HC bedankt sich bei den Spielerinnen für ihr Engagement, die gezeigten Leistungen und wünscht ihnen für ihre sportliche und private Zukunft alles Gute.

Statistik
Thüringer HC:
Laura Kuske, Irma Schjött, Nicole Roth; Nikoline Skals Lundgreen, Sonja Frey 6, Nathalie Hendrikse 10/5, Yuki Tanabe, Dominika Zachova, Madeleine Hilby, Sara Rønningen 1, Vilma Matthijs Holmberg 4, Anika Niederwieser, Johanna Stockschläder 6, Annika Lott 7, Lydia Jakubisova 4, Johanna Reichert 2.

BVB 09 Dortmund: Sophie Moth, Madita Kohorst, Yara Ten Holte; Alina Grijseels 4, Zöe Sprengers 6/1, Maraike Kusian 2, Lisa Antl 2, Harma van Kreij 3, Meret Ossenkopp, Haribo Sasaki 2, Emma Olsson 3, Frida Rønning 3, Zoe Stens, Anna Lena Hausherr, Dana Bleckmann 9.

Strafwürfe: 5/6 – 1/2.

Zeitstrafen: 3 – 2.

Zuschauer: 1275.

Schiedsrichter: Jennifer Eckert/Maria Ludwig.