Kantersieg im Ostduell

28.10.2023
Andreas Hofmann

Der Thüringer HC entschied das Spiel gegen die SV Union Halle-Neustadt mit einem 37:20 Kantersieg. Von Beginn an ließen die Gastgeberinnen keinen Zweifel an ihren Sieg-Ambitionen und gingen konzentriert vor. Ein deutlicher Erfolg, an den vor der Partie wohl nur wenige geglaubt hatten. Verletzungspech gab den Hallenserinnen wenig Möglichkeit, den Thüringerinnen ihr Spiel aufzuzwingen, was dem THC seinerseits sehr gut gelang. Beste Werferin für Halle war Cecilie Woller mit sechs Toren und für den Thüringer HC waren Vilma Holmberg und Johanna Reichert ebenfalls mit je sechs Treffern erfolgreich.

Das nächste Ost-Derby stand an und der Ausgang war ungewiss. Halle-Neustadt mit zwei verletzten Spielerinnen, der THC mit voller Besetzung. Anwurf hatte die Union aus Halle, die den Angriff nicht  abschließen konnte. Das erste Tor der Partie erzielte Cecilie Woller, Annika Lott antwortete im Gegenangriff(1:1). Vilma Holmberg, mit dem ersten Strafwurf, verwandelt. Die Gäste begannen nervös und mit einigen technischen Fehlern. Auch aus dem Feld heraus traf Vilma Holmberg zum 3:1. Emma Hertha netzte zum zweiten Mal für Halle ein, Johanna Stockschläder verwandelte einen Gegenangriff zum 5:2. Annika Lott zündete den Turbo und ließ Sara Suba im Tor der Hallenserinnen keine Chance. Die Thüringerinnen ließen keinen Zweifel daran, dass sie dieses Spiel sehr ernst nehmen und spielten druckvoll im Angriff und aggressiv in der Abwehr. Julia Niewandovka  vergab ihren Strafwurf und es blieb beim 7:3 nach zehn Spielminuten. Eine Minute später zog der Hallenser Coach Till Wiechers die grüne Karte und bat zum Gespräch an die Seitenlinie. Die erste Zeitstrafe gab es für Ida Gullberg nach einem Foulspiel. 14 Minuten gespielt und beide Mannschaften leisteten sich einige technische Fehler und Ballverluste. Jennifer Rode beendete die minutenlange Torflaute und netzte zum 10:4 nach 16 Minuten ein. Auch Anika Niederwieser musste zum Abkühlen für zwei Minuten auf die Bank, sie attackierte ihre Gegenspielerin zu stark. Die SV Union Halle-Neustadt zeigte sich beeindruckt von der THC-Abwehr und rannte sich ein ums andere Mal darin fest. Cecilie Woller konnte schließlich aus sechs Metern abschließen und auf 6:15 aus Gästesicht verkürzen. Mit den zwei verletzten Leistungsträgern im Halleschen Team taten sie sich gegen die offensiv zupackende Abwehr des Thüringer HC schwer. In der 24. Minute stand ein ernüchterndes 17:6 auf der Anzeigetafel. Till Wiechers legte darauf erneut seine Timeout-Karte auf den Kampfrichtertisch. Dinah Eckerle zeigte jetzt ihre Klasse und parierte mehrfach Würfe auf ihr Gehäuse. Cara Reuthal traf zum siebten Mal für ihre Mannschaft und Anika Niederwieser erhöhte postwendend auf 19:7. Julia Niewiadomska vergab auch ihren zweiten Siebenmeter, Dinah Eckerle hielt ihn reaktionsschnell und sicherte sich somit ihre 50% Quote gehaltener Bälle für die erste Hälfte der Partie. Mit einem 20:8 ging es in die Kabinen, das hatten wohl nur wenige so erwartet.

Den ersten Treffer der zweiten Spielhälfte erzielte Vilma Holmberg von der Siebenmeterlinie. Auch den nächsten Strafwurf nahm sich Vilma Holmberg und netzte sicher ein. Die SV Union Halle-Neustadt begann die zweite Spielhälfte, wie die schon die erste und vergab einen Angriff nach dem anderen. Cecilie Woller gelang schließlich der erste Torerfolg in der 35. Minute mit dem Treffer ins leere Tor des THC. Geduldig und doch druckvoll zogen die Gastgeberinnen ihr Spiel durch und setzten sich immer weiter ab. 26:11 nach knapp 40 Spielminuten war schon eine Stärke-Demonstration der Frauen aus Thüringen. Halle musste nun alles daran setzen, nicht komplett unter die Räder zu kommen, was sich jedoch als sehr schwierig erwies. Und wieder parierte Dinah Eckerle einen Wurf von der Außenposition und unterstrich zum wiederholten Mal ihre Klasse. Julia  Niewiadomska traf nur den Querbalken –  im Gegenangriff blieb der Wurf von Sara Ronningen in der Abwehr der Gäste hängen. Lilli Röpke netzte zum 28:12 (44.Minute) ein und Cara Reuthal traf in der nächsten Minute zum 13. Mal für ihr Team. Längst war das Spiel entschieden und die Union aus Halle ergab sich ihrer Niederlage. Zu selten Erfolg im Torabschluss und technische Fehler ließen den Gastgeberinnen beste Chancen zum eigenen Torerfolg. Cara Reuthal trat zum Strafwurf an und konnte ihn im Gehäuse von Dinah Eckerle unterbringen. Der Thüringer HC zeigte an diesem Abend ein völlig verändertes Bild im Vergleich zu den letzten Partien: energisch in der Abwehr und konsequent im Abschluss. Noch zehn Minuten zu spielen und die Anzeigetafel zeigte ein 32:15. Dinah Eckerle trug sich mit ihrem Tor quer über das Spielfeld auch noch in die Torschützenliste ein (34:15). Jennifer Rode erzielte mit ihrem Tor den 16-Tore-Vorsprung. Cara Reuthal verwandelte von der Siebenmeterlinie gegen die eingewechselte Nicole Roth. Schwer für die Gastgeberinnen die Spannung beizubehalten und so unterliefen ihnen weitere Fehler. Die letzten zwei Minuten waren angebrochen. Franziska Fischer verkürzte zum 20:37, woraufhin Dinah Eckerle den Schlusspunkt mit einer weiteren Parade setzte. Mit dem 37:20 Kantersieg zeigte der Thüringer HC Charakter und  alte Stärken, was den Zuschauern der Partie Appetit auf das am Mittwoch anstehende Pokal-Viertelfinalspiel gegen Bensheim/Auerbach machte.

Pressegespräch nach dem Spiel im Thüringer HC-Magazin:
https://youtu.be/tvM8gIFFDuU?si=oXTEbHwrS4157Y4w

Statistik

SV Union Halle-Neustadt: Sara Suba, Lara-Sophie Lepschi; Edita Nukovic 3, Janne Lotta Woch, Franziska Fischer 2, Cecilie Woller 6, Emma Hertha 1, Maxime Struijs, Lilli Röpke 2, Cara Reuthal 4/3,  Julia Niewiadomska 2, Ilona Kiefer, Vanessa Dierks, Lucy Strauchmann.

 

Thüringer HC: Dinah Eckerle 1, Nicole Roth; Sonja Frey, Nathalie Hendrikse 2, Yuki Tanabe 2, Sara Ronningen, Vilma Matthijs Holmberg 6/3, Kathrin Pichlmeier 5, Anika Niederwieser, Johanna Stockschläder 3, Annika Lott 3, Ida Gullberg 3, Kerstin Kündig 1, Johanna Reichert 6, Jennifer Rode 3, Josefine Huber 2.

 

Strafwürfe: 3-5.

 

Zeitstrafen: 4-3.

 

Zuschauer: 1001.

 

Schiedsrichter: Fabian Friedel/Rick Herrmann.

Nächstes Spiel

Der Thüringer HC spielt am Mittwoch, den 01. November 2023 zu Hause gegen die HSG Bensheim/Auerbach, danach am 08.11. gegen den BVB